Zeckenstich, was nun ?

Es ist wieder soweit. Der Frühling ist da, die Gräser sprießen, alles wächst und gedeiht. Damit verbunden kehren nun  leider auch die unliebsamen Zecken wieder zurück.

Was also tun nach einem Zeckenbiss?

Sollte die Zecke noch feststecken, so sollte sie mit Hilfe einer Zeckenzange /Zeckenschlaufe oder Zeckenkarte entfernt werden. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Zecke möglichst nah an der Haut gefasst und der Körper nicht gequetscht wird (nähere Infos unter https://www.zecken.de/de/zecken-entfernen).

Nach entfernen der Zecke sollte überprüft werden, ob die Zecke vollständig entfernt worden ist (lebende Zecke und Bißstelle mit Lupe inspizieren). Sollten Sie sich unsicher sein, kontaktieren Sie zur Vorsicht einen Arzt.

Bei einem unkomplizierten Verlauf sollte die Rötung an der Einstichstelle binnen weniger Tage verschwinden. Die Einstichstelle sollte jedoch die nächsten Wochen weiterhin beobachtet werden. 

In jedem Fall sollte überprüft werden, ob Sie über einen ausreichenden Tetanus-Impfschutz verfügen.

Sollten im Verlauf Symptome auftreten wie z.B. eine langsam wachsende Rötung/Schwellung (auch an einem anderen Körperteil), oder anhaltende grippeähnliche Symptome wie z. B. Fieber, Abgeschlagenheit, Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit oder Gelenkschmerzen, wenden Sie sich bitte an einen Arzt, damit eine weitere Diagnostik erfolgen kann.

 

Bei den zwei wesentlichen Erkrankungen die durch Zecken übertragen werden kann handelt es sich um die Lyme-Borreliose und die FSME.

 

Die Lyme-Borreliose ist eine Erkrankung, die von vielen Zeckenarten Übertragen werden kann. Sie kommt potentiell überall vor, wo Zecken zu finden sind. Sie wird durch den Speichel der Zecken übertragen, somit ist es also zwingend nötig dass eine Zecke für die Übertragung gebissen haben muss.  

Die Erkrankung verläuft in drei Stadien. Im ersten Stadium kommt es ca 2-3 Wochen nach dem Stich zu einer sogenannten Wanderröte ( Erythema chronicum migrans). Diese muss nicht zwingend an der Einstichstelle entstehen. In diesem Stadium sollte dringend eine antibiotische Therapie erfolgen, da es sonst zu Komplikationen (Stadium 2 und 3) kommen kann.  Diese können in seltenen Fällen zu Beeinträchtigungen von Nerven, Gehirn, Herz oder auch Gelenken führen. Gegen diese Erkrankung existieren im Moment keine Impfungen.

 

Die FSME (Frühsommerliche Meningoencephalitis) wird nur durch bestimmte Zecken übertragen, sodass das Auftreten der Erkrankung stark von der Region abhängig ist. Ob ihre Region zu den Risikobereichen zählt können Sie hier überprüfen 

https://www.zecken.de/de/fsmerisikogebiete-deutschland

https://www.zecken.de/de/fsme/fsmerisikogebiete-europa

Die Übertragung der Erkrankung erfolgt auch hier über den Speichel der Zecke. Die gefürchtete Komplikation dieser Erkrankung ist das Auftreten einer Meningitis oder Meningoenzephalitis. Hierdurch kann es zu schweren Beeinträchtigungen von Nerven und Gehirn kommen bis hin zu Lähmungen und Bewusstseinsstörungen.

Anders als bei der Borreliose existieren gegen die FSME wirksame Impfstoffe, die Kosten für die Impfung werden in der Regel von den Krankenkassen übernommen. Sprechen Sie uns bei Interesse an.

 

Bei beiden Erkrankungen richtet sich die Diagnostik und Therapie primär nach den klinischen Symptomen und nicht nach Laborwerten. Haben Sie daher Verständnis dafür, dass nicht jeder auffällige Laborwert direkt eine Therapie nach sich zieht.